Glückwünsche von Trudi und Rainer
Lieber Jochen, liebe Susanne
an diesem Wochenende jährt sich der 111. Geburtstag der Petrine.
Trudi und ich haben uns sehr über Eure Einladung gefreut! Unsere Überlegung war, unseren diesjährigen Sommerurlaub mit eurer Feier abzuschließen.
Das sollte aber nun nicht sein – alles storniert – schade. Gerne hätten wir mit euch und den anderen erzählt und gefeiert.
Wir hoffen euch geht es allen gut und ihr seid und bleibt gesund. Gerne erinnern wir uns an die zahlreichen Törns auf der Petrine, die für uns in diesen Jahren immer unsere Urlaubs-Highlights waren.
Mein erster Törn 1997 war wie bei vielen Petrineseglern ein Bildungsurlaub (Verdi – Arbeit und Leben Bielefeld).
Da hat Jochen früh morgens auf der kleinen Insel Ruden mit dem Fahrrad frische Brötchen besorgt – bis heute ist es mir ein Rätsel, wie das möglich war!
Nicht zu vergessen im April 99 der Törn zum 90. Geburtstag der Petrine mit meinem Bruder Rolf und dem singenden Reinold, die beide gerne morgens um Vier, wenn alle schliefen, die alten Hits der Stones zum Besten gaben.
Trudis erster Törn war 2007 der Herbst-Schlemmer-Törn mit Christoph dem Koch, wo es auch schon ganz schön kalt war. Am letzten Tag hatten wir in Stralsund Eis auf der Hafenmauer.
Die Anreise zum Kreativ-Törn 2016 war für mich auch eine der besonderen Art, weil ich erst 2 Tage später zugestiegen bin. Morgens in aller Frühe mit dem Motorrad los. Die Absprache mit Jochen war: „Ruf mich an, wenn du in Husum bist, dann sage ich dir wo wir liegen.“ Hört sich ja erst mal sehr einfach an, aber was dann nach 560 km auf dem Motorrad noch kam, war schon eine echte Herausforderung. „Wir lassen uns trocken fallen und liegen dann vor der Hallig Nordstrandischmoor im Watt!“ Erst nochmal 20 km weiter bis Lüttmoorsiel. Motorrad parken, Gepäck abschnallen, umziehen, Motorradklamotten in die Motorradkoffer, Motorrad gegen Diebstahl, Wind und Regen sichern.
Und jetzt ?? „Vielleicht hast du ja Glück und kannst mit einer Lore rüber nach Nordstrandischmoor mitfahren“, meinte Jochen dann noch am Telefon.
Diesmal hatte ich kein Glück… – gerade keine Lore in Sicht.
Also dann den Seesack auf den Buckel gepackt und zu Fuß 4 km über den Lorendamm.
Ein beeindruckendes Erlebnis – Weite – Ruhe – pralle Sonne von oben – und ein Seesack, der immer schwerer wird. Auf der Hallig angekommen, nur noch 2,5 km an der Norderwarft vorbei über den Deich. Ich sehe die Masten schon von weitem. Freude kommt auf. Jetzt Schuhe und Strümpfe aus, die Hosenbeine hochgekrempelt und noch gefühlte 100 m durch den Schlick. Ich bin da und werde freudig empfangen. Abends wird gegrillt und gut gegessen. Auf der einen Seite die untergehende Sonne, auf der anderen Seite der aufgehende Vollmond, ein Anblick und eine Stimmung, für die sich die strapaziöse Anreise gelohnt hat.
Besondere gemeinsame Erlebnisse waren die Lesetörns 2010 und 2011, bei denen uns Jochen in die Welten von Astrid Lindgren und Shackleton (Südwärts-Törn) eintauchen ließ, sowie die Sea and Sails 2014, 2015 und 2017 mit Willi. 2015 und bei dem Umweltseminar mit Arbeit und Leben 2017 hat uns Anna unter anderem Kegelrobben und Schweinswale nahe gebracht. Den Ostwindtörn 2018 mit Michel möchten wir auch nicht missen.
Wir haben viel erlebt, viel gesehen, viele nette Leute kennen gelernt, neues gelernt, manches immer wieder neu lernen müssen, gemeinsam gesegelt, gekocht und klar Schiff gemacht, gesungen, gespielt und immer gut gegessen und manchmal waren wir auch seekrank. Es war immer spannend mit welcher Ruhe Jochen die Petrine von einem Hafen in den Nächsten bringt und wie aus einer Reisegruppe eine Mannschaft wird. Wir fühlten uns immer gut aufgehoben und möchten uns bei die Jochen dafür bedanken!
Entweder man segelt einmal Petrine, hat gleich genug und kommt nicht wieder,
oder man segelt einmal Petrine, ist fasziniert und kommt wieder.
Letzteres trifft auf mich und Trudi zu.
In diesem Sinne, hoffen wir doch noch den ein oder anderen Törn mit segeln zu können und auf ein Wiedersehen!
Wir wünschen Euch alles Liebe und Gute und immer eine handbreit Wasser unterm Plattboden (außer beim Trockenfallen).
Liebe Grüße aus Krefeld
Rainer und Trudi