Meine Aufgaben während einer Segel-Reise.
Schon mal gesegelt? Schon mal auf dem Wasser gewesen? Auf einer Fähre? Können Sie schwimmen? Natürlich interessieren uns Ihre Antworten auf diese Fragen, man will ja schließlich wissen, mit wem man es zu tun hat. Bei uns mitsegeln können Sie aber ganz unabhängig von den Antworten. Und zwar als Teil der Besatzung, als helfende Hand, als mitdenkender Kopf, als neugierig lernender Mensch.
Am Ruder stehen können Sie bei uns schon am ersten Tag. Der Kapitän wird erklären, wie das funktioniert und wo es lang geht. Manch einer lernt das schneller, andere etwas ausführlicher. Die wichtigste Voraussetzung dabei und bei eigentlich fast allen Aufgaben auf dem Schiff: Wir bitten darum, viel guten Willen mitzubringen. Dann klappt´s auch irgendwann und es hat wohl noch niemand die Petrine verlassen, ohne etwas von der Seefahrt gelernt zu haben.
In der Küche werden Sie wahrscheinlich auch bereits am ersten Tag landen. Für ein Stündchen oder zwei, hinterher hab ich dann frei. Wenn Sie gut kochen können, stehen Sie nicht länger in der Küche als andere, Sie werden nur mehr dafür gelobt. Wer nun gar nicht kochen kann, der/die ist vielleicht große Klasse beim Gemüseschnippeln oder Abtrocknen. Oder rührt einen Kuchen zusammen! Anschließend geht´s dann wieder an Deck, denn vor allem soll ja jeder Tag recht abwechslungsreich sein: „Die einen arbeiten in der Küche, die anderen segeln“, so läuft das bei uns jedenfalls nicht.
In die Mastspitze klettern Sie bitte nicht, ohne vorher den Kapitän gefragt zu haben. Könnte sein, der will gerade eine Wende fahren oder er sieht eine Schauerböe nahen. Andernfalls wird er erklären, wie Sie heile rauf und wieder runter kommen und dann: Viel Glück und schöne Fotos! Andersrum: Es wird Sie niemand in die Mastspitze hinaufschicken, denn segeltechnisch ist das unnötig und Fotos von dort oben haben wir auch schon. Sollten Sie bei uns einmal aufgefordert werden, Dinge zu tun, die Ihnen nicht ganz geheuer sind: Auch als Besatzungsmitglied dürfen Sie selbstverständlich nein sagen. Dann finden wir eine Aufgabe, die Ihnen mehr liegt. Oder wir erklären, warum Sie keine Angst haben müssen.
„Einmal noch nach Rio, nach Bali und Schanghai…“ so klingt´s im Seemannslied. Wahrscheinlich hat Hans Albers das auch nicht alles auf seiner ersten Reise gesehen. Und auch bei uns müssen Sie damit rechnen, dass nicht alle Ziele erreicht werden, die Sie und wir uns vorgenommen haben. Vom Wind hängt letztlich alles ab. Aber alle dürfen gerne Vorschläge machen, welche Ziele angesteuert und welche Häfen besucht werden sollen. Gemeinsam wird das diskutiert, entschieden wird das vom Kapitän. Der weiß, was Schiff und Mannschaft können und was das Wetter zulässt.
Sie können auch gerne einen Kurs absetzen, ein Leuchtfeuer auszählen, am Radar plotten. Oder Temperatur und Öldruck an der Hauptmaschine kontrollieren, Lager abfetten, Generator starten. Um eine Feuerlöschübung oder eine meereskundliche Untersuchung oder eine Einweisung in die Theorie des Segelns bitten. Das alles können Sie tun, wenn Sie nicht gerade Backschaft haben oder Ihre Segel noch ordentlich aufgetucht werden müssen. Da werden Sie nämlich gebraucht! Bei allem anderen sind Sie: Herzlich willkommen!
Um sich ein Bild machen zu können, wie es bei uns an Bord zugeht, schauen Sie sich doch einfach in unserer Bildergalerie um.